Tschechien, Polen und Ostdeutschland

Unsere kleine Reise sollte uns eigentlich an den Lipnosee in Tschechien führen. Doch das Wetter hat uns in eine andere Richtung getrieben.

Einige Tage in Polen und dann quer durch den Osten Deutschland. Wir haben einige schöne Plätzchen gefunden, doch leider auch wieder feststellen müssen, das Stellplätze im Osten rar und teuer sind. Doch trotz allem war es wieder einmal herrlich, denn die Coronaeinschränkungen waren nicht mehr überall spürbar.

Wolframs-Eschenbach (10.08.2021-11.08.2021)

Als erstes Ziel haben wir Schwandorf in unser Navi eingegeben. Das wären ca. 200 km Fahrt bei schönstem Wetter. Nach ca. 100 km sehen wir die Wegweiser nach Wolframs-Eschenbach. Da wir schon öfter auf dem tollen Stellplatz, neben dem kleinen Ort, übernachtet haben, schlagen wir auch diesmal den Weg dorthin ein.

Die ca. 3000 Einwohner große mittelfränkische Gemeinde war Kulisse des Räuber Hotzenplotz Filmes. Dies wird jedes Jahr im August gefeiert. Um die Stadtmauer führt der Literaturweg Franken. In einem Abstand von je ca. 150 m sind Tafeln mit Gedichten und Geschichten fränkischer Künstler aufgestellt und laden zum Lesen und Verweilen ein.

Im kleinen Ort findet man Metzger, Bäcker, Restaurants, Museum und alles was sonst noch zum täglichen Leben notwendig ist.

Nach einer ruhigen Nacht und ausgiebigem Frühstück geht es weiter nach Schwandorf.

Schwandorf (11.08.2021-12.08.2021)

Die Oberpfälzische Kreisstadt, mit 30 Tsd. Einwohnern, bietet für Wohnmobilisten einen Stellplatz direkt an der Naab. Wir finden einen schönen Platz mit Blick auf den Fluß und beobachten den geschäftige Treiben auf dem ehemaligen Volksfestplatz.

Vom Stellplatz aus kann man herrliche Spaziergänge ins Grüne unternehmen, oder in ca. 5 Minuten die Innenstadt erreichen. Je nach Lust und Laune. Wir entscheiden uns für Beides - Laufen mit Kimi und einen hundefreien Spaziergang in die Stadt.

Der herrlich laue Abend wird durch die Anwesenheit der Stechmücken massiv gestört, so dass ein Verweilen im Freien unmöglich wird.

Morgen geht es über die Grenze nach Tschechien - lassen wir uns überraschen.

Dlouha Ves (12.08.2021-13.08.2021)

In Tschechien einen schönen Stellplatz zu finden ist nicht so einfach. Reine Womostellplätze gibt es hier nur sehr selten, da die meisten Tschechen mit dem Zelt unterwegs sind. Der Tschechische Campingplatz nennt sich Autocamp. Hier findet man einige Holzhütten zum Übernachten, Sanitäranlage und meist ein kleines Restaurant. Auf einer einfachen Wiese stehen Wohnmobile, Wohnwagen und Zelte in bunter Mischung.

Das richtige Autocamp zu finden gestaltet sich schwierig. Die Camps liegen meist im Wald, so dass die Zufahrt für uns oft nicht möglich ist. Nach einer längeren Irrfahrt entdeckt Jochen im Wald das Autocamp Annin Tree Park Camp. Der Platz liegt idylisch direkt an einem schönen Fluß und jeder kann seine Übernachtungsmöglichkeit platzieren wie er möchte.

Im kleinen Restaurant wird von vielen Campern gerne genutzt, da für kleines Geld Essen und Getränke angeboten werden. Leider gibt es keinerlei Möglichkeit die Gegend zu erkunden. Die stark befahrene Strasse entlang zu laufen, wäre zu gefährlich. Eine andere Möglichkeit bietet sich leider nicht. Wir entscheiden somit schweren Herzens am nächsten Tag die Weiterreise anzutreten.

Nach einer ruhigen Nacht, neben dem plätschernden Fluß, geht es weiter Richtung Marienbad.

Marienbad (13.08.2021-14.08.2021)

Da ich unbedingt die singende Fontäne sehen möchte, machen wir uns auf nach Marienbad. Einen Stellplatz gibt es dort leider nicht, so dass wir den nahe gelegenen Campingplatz "La Provence" anfahren. Der Gedanke, die Besichtigung mit dem Fahrrad vorzunehmen scheitert am Wetter.

Es ist viel zu heiß, Kimi alleine im Auto zu lassen, so dass wir den Nachmittag mit einem Spaziergang zu See, Duschen und Entspannen verbringen.

Morgen wollen wir den großen Parkplatz in Marienbad anfahren und von dort aus die Besichtigung vornehmen.

Nucnicky (14.08.2021-15.08.2021)

Schon am Morgen ist es sehr warm, so dass wir unsere Pläne ändern. Es macht wenig Sinn mit Kimi durch Marienbad zu laufen. Doch ihn bei diesen Temperaturen im Womo lassen geht auch nicht. Wir verschieben somit die Besichtigung der Kurstadt auf den Herbst und machen uns auf zu einem der wenigen Womostellplätze in Tschechien.

Der Platz liegt direkt an der Elbe und ganz in der Nähe von Theresienstadt. Der Stellplatz für ca. 8 Mobile befindet sich direkt an einem Parkplatz und verfügt für Ver- und Entsorgung. Die Gebühr von ca. 8 € wird von einem netten Herren am Abend abkassiert.

Ein kleiner Spaziergang an der Elbe entlang, ein kurzes Bad für Kimi - so verbringen wir den heißen Nachmittag. Den lauen Abend können wir endlich mal wieder vor der Türe geniessen, so dass wir auch den Besuch des kleinen Igels live erleben dürfen.

Morgen geht es in die drei Länder Stadt Zittau. Dort waren wir schon im letzten Jahr und freuen uns auf das nette kleine Städtchen.

Zittau (15.08.2021-16.08.2021)

In Zittau angekommen sind wir sehr enttäuscht. Nur drei weitere Wohnmobile haben hier Station gemacht, was wohl an der extremen Preissteigerung liegt. 11 € nur für die reine Übernachtung schreckt sicherlich viele ab. Nachdem sich in der Nähe nichts Vernünftiges finden lässt bleiben wir für eine Nacht hier.

Bei ca. 30 Grad können wir Kimi nicht alleine im Womo lassen, so dass wir uns auf den Weg in den Nahe gelegenen Weinaupark machen. Vorbei am Skaterpark, mit tollen Graffittis erreichen wir nach ca. 15 Minuten den herrlich im Schatten gelegenen Biergarten. Nach erfrischender Abkühlung geht es zurück zum Stellplatz. Die Schmalspurbahn, welche direkt am Platz vorbei fährt, sowie die Schafe und Ziegen des Platzes lassen keine Langeweile aufkommen.

Wir planen für morgen die Weiterfahrt nach Polen. In Tschechien etwas passendes für unser Womo zu finden hat sich bisher schwierig gestaltet, so dass wir auf Polen hoffen.

Karlowice (16.08.2021-18.08.2021)

An einem nahe der Grenze gelegenem See befinden sich mehrere Campingplätze. Drei fahren wir an und sind sehr enttäuscht. Beim Ersten steht man wie die Sardinen in der Dose. Beim Zweiten kann man nur mit viel Phantasie erkennen, dass es sich bei dieser Wiese um einen Campingplatz handelt. Beim Dritten Wiesenplatz haben wir Bedenken, ob wir hier wieder rauskommen wenn es geregnet hat.

Durch Zufall entdecken wir den ca. 15 km entfernten Campingplatz in Karlowice. Herrliche Alleinlage, wunderschöne Stellplätze und eine große Anzahl von Tieren erwarten uns. Hier bleiben wir jetzt erst einmal. Der Platz ist mit 20 € zwar nicht günstig, doch er ist wirklich sein Geld wert. Tolle Sanitäranlagen und immer was zu Beobachten lässt uns hier etwas tiefer in die Tasche greifen.

Auch Spaziergänge mit Kimi sind hier ohne Probleme möglich. Ob in die Felder oder um den Stausee, beides lädt zum Laufen ein.

Doch eines vermiest uns den Aufenthalt - die Themperatur. Bei 11 Grad am Morgen und ca. 16 Grad tagsüber, kombiniert mit starkem Wind macht, es nicht wirklich Spaß. Wir entschließen uns somit am Mittwoch zurück nach Deutschland zu fahren, denn dort soll das Wetter besser sein.

Bad Gottleuba (18.08.2021-19.08.2021)

Bei häßlichem Regenwetter machen wir uns auf den Weg. Zunächst kaufen wir noch ein wenig in Polen ein und fahren dann weiter grobe Richtung Dresden. Doch wie bei unseren letzten Reisen ergibt sich wieder das gleiche Problem. Im Osten sind die meisten Plätze entweder häßlich oder überteuert.

Nach längerer Irrfahrt, mit Besichtigung einiger nicht in Frage kommenden Stellplätzen, geben wir an der Talsperre Gottleuba auf. Der Platz ist zwar nicht schön aber er ist ausreichend für eine Übernachtung. Vom Parkplatz führt ein schöner Weg zur Talsperre, so dass Kimi auch zu seiner Bewegung kommt.

Am Abend gesellen sich noch zwei PKWs zu uns. Die beiden Frauen übernachten in ihren Fahrzeugen und sind vielleicht ein wenig froh, dass wir Ihnen Sichtschutz bieten.

Morgen geht es weiter in Richtung Eisenberg. Dort wissen wir was uns erwartet und wir müssen unsere Zeit nicht mit langem Suchen vertrödeln.

Rochlitz (19.08.2021-20.08.2021)

Nach einer ruhigen Nacht geht es weiter in Richtung Eisenberg. Das Navi zeigt ca. 250 km an, so dass wir unterwegs die Augen nach einem Zwischenstop aufhalten werden. In der Mittelsächsischen Kreisstadt Rochlitz werden wir fündig.

Auf einem großen Parkplatz, direkt an der Zwickauer Mulde gelegen, hat die Stadt mehrere Wohnmobilstellplätze ausgewiesen. Es wird zwar keine Ver-und Entsorgung angeboten, doch das ist heute nicht notwendig.

Wir spazieren zum nahe gelegenen Schloß und weiter Richtung Innenstadt. Viele hübsche keine Häuser, mit schönen Gärten wechseln sich mit leerstehenden Gebäuden ab. Da sich hier keinerlei Industrie angesiedelt hat schrumpft die Einwohnerzahl von Jahr zu Jahr. Inzwischen wohnen nur noch ca. 6000 Menschen in dieser wirklich netten Kleinstadt und es werden wohl noch weniger werden.

Am Abend gönnen wir uns einen Besuch beim Griechen und werden nicht enttäuscht. Leckers Essen, freundliche Menschen - alles was man sich wünschen kann.

Morgen geht es weiter nach Gera. Hoffentlich können wir uns hier mal endlich wieder aufs Fahrrad schwingen.

Gera (20.08.2021-22.08.2021)

Der Stellplatz in Gera versteckt sich bei einer Baufirma direkt am Gessenbach. Ein Radweg führt direkt am Platz vorbei, so dass die Bewegung hier nicht zu kurz kommen wird. Im Büro der Firma befindet sich die Anmeldung und für 15 € darf man dieses sehr schön gelegene Fleckchen Erde nutzen.

Gera richtete im Jahr 2007 die Bundesgartenschau aus. Und auch das Gebiet rund um den Stelplatz gehörte zum Ausstellungsbereich.

Somit radeln wir am Freitag ins Zentrum und den Hofwiesenpark.

Im Zentrum bietet sich nichts besondes Sehenswertes, da Gera im Krieg zerstört wurde und die Wiederaufbauten nicht sonderlich sehenswert sind.

Der Hofwiesenpark gehörte zur Buga 2007, wird jedoch heute nur noch als riesige Grünfläche genutzt. Die zur Ausstellungszeit angelegten Flächen werden nicht sonderlich gepflegt und somit wirkt der Park nicht sehr einladend.

Die Radtour am Samstag durch das Gessental hingegen ist herrlich. der ca. 8 km lange Radweg führt nach Ronneburg. Hier wurde zu DDR-Zeiten Uran abgebaut. Das Gelände wurde zur BuGa erschlossen und mit einigen Attraktionen versehen. Leider wurde auch hier die Pflege der Anlagen nicht konsequent weitergeführt, so dass alles ein wenig schmuddelig wirkt. Die Radtour, mit Einkehr in ein leckeres Gasthaus, hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Am Abend sitzen wir noch gemütlich mit Wohnmobilsnachbarn zusammen und freuen aus auf die morgige Weiterreise gen Westen.

 

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