Spanien 2021-2022

Das vergangene Jahr konnten wir wegen Corona nicht zum Überwintern nach Spanien. Dieses Jahr geht es endlich wieder los. Am Dienstag 2.11.2021 starten wir mit einem kleinen Umweg über Bad Neustadt, um uns von Juttas Eltern zu verabschieden. Gegen 14 Uhr werden wir dann südliche Richtungen ansteuern und spätestens Freitag wollen wir Frankreich erreichen.

Mosbach (02.11.21-03.11.21)

Nach einem letzten Besuch bei meinen Eltern mit leckerem Essen geht es um ca. 13 Uhr los. Diesmal fällt es mir nicht so leicht mich auf den Süden zu freuen, doch vielleicht ändert die Sonne meine Stimmung. Im Moment regnet es noch in Strömen, so dass wir weiter als geplant kommen.

Auf der Fahrt haben wir bereits das erste "Erlebnis". Ein LKW vor uns fährt einem geparkten PKW den Außenspiegel ab und macht keine Anstalten stehen zu bleiben. Die von uns informierte Polizei kümmert sich. Wir verfolgen den LKW mit der Polizei am Ohr und an einer Tankstelle übernimmt eine Polizeistreife. Es wird ein Zeugenprotokoll angefertigt und Jochen schickt am Abend noch den Filmausschnitt unserer Dashcam. Jetzt hoffen wir, dass beide Parteien ohne große Probleme den kleinen Schaden beheben können.

Da uns der Vorfall doch einige Zeit gekostet hat fahren wir den Stellplatz in Mosbach an. Auf dem kostenlosen Platz stehen schon einige Mobile, so dass wir uns nicht einsam fühlen werden. Eine Besichtigung der Stadt fällt auf Grund des Wetters buchstäblich ins Wasser, so dass Kimi heute mit wenigen Schritten an der frischen Luft zufrieden sein muss. Hoffen wir, dass uns morgen ein wenig Sonnenschein begleitet.

Belfort (03.11.21-04.11.21)

Nach einer durchregneten Nacht geht es ungewohnt früh (ca. 9.00 Uhr) weiter in Richtung Frankreich. Zunächst fahren wir Fessenheim an, doch nach einer kleinen Stärung entscheiden wir uns weiterzufahren. Unser Ziel für heute soll Belfort sein.

Unterwegs sehen wir so einige kurriose Dinge, wie eine Straßenbahn auf einem Schwertransporter. Auch stehen auf vielen Maisfeldern riesige Wände aus Gitterboxpaletten gefüllt mit Maiskolben. Welchen Zweck diese erfüllen konnte uns auch Google nicht sagen. Es sieht auf jeden Fall sehr interessant aus.

Der kostenlose Stellplatz in Belfort ist bereits gut gefüllt, doch wir können uns ohne Probleme noch dazu stellen. Eine Regenpause nutzen wir zur Besichtigung der nahe gelegenen Zitadelle. Ein wirklich impossantes Bauwerk! Hier müssen wir auf jeden Fall nochmal bei schönem Wetter einen ausgedehnten Rundgang machen.

Molinet (04.11.21-05.11.21)

Der Regen will kein Ende nehmen, so dass wir für heute eine Strecke von mehr als 300 km geplant haben. Unser Ziel ist ein Stellplatz in Digoin direkt an der Loire. Als wir nach ca. 5 Stunden Fahrt dort ankommen sind wir sehr enttäuscht. Der Platz liegt zwar am schönen Fluß, doch auch gegenüber eines riesigen Wohnblocks und direkt an einer Hauptverkehrsstrasse. Och ne....hier bleiben wir definitiv nicht.

In ca. 4 km Entfernung finden wir einen super tollen kostenlosen Platz direkt am Canal Lateral a la Loire. Das nahe gelegene Örtchen Molinet lässt sich zwar nur durch einen Spaziergang direkt an der Strasse erreichen, doch das stört uns heute nicht. Direkt vom Platz aus findet Kimi seine Bewegung an der angrenzenden Wiese und bei dem heute sehr häßlichen Wetter haben wir auch nicht das Bedürfnis Stunden im Freien zu verbringen.

Der angrenzende Kanal ist die Heimat eines Bibers. Immer wieder taucht er auf und wir können dieses putzige Tierchen in freier Wildbahn beobachten.

Das einzige Manko stellt die angrenzende Hauptstrasse dar. Viele LKWs sichern die ganze Nacht die Lieferkette - ruhiger Schlaf geht anders. Aber was solls! Es wird noch genügend ruhige Nächte geben.

Severac-d'Aveyron (05.11.21-06.11.21)

Bei kaltem, leicht regnerischem Wetter geht es weiter auf die AP75. Diese mautfreie Autobahn führt uns bis in den Süden Frankreichs. Am späten Nachmittag entscheiden wir uns einen Übernachtungsplatz anzufahren.

Wir steuern das kleine Örtchen Severac d'Aveyron an, welches einen kostenlosen Stellplatz unterhalb eines Chateaus anbietet. Der Platz ist nett angelegt, so dass wir uns entscheiden hier zu übernachten. Unternehmungen oder lange Spaziergänge sind hier jedoch nicht möglich, so dass Kimi leider mal wieder ein wenig kurz kommt.

Gegen Abend füllt sich der Platz und bei absoluter Ruhe verbringen wir eine entspannte Nacht.

Fleury (06.11.21-07.11.21)

Recht früh verlassen wir Severac und fahren ca. 200 km südlich nach Fleury. Auch diesmal geht es auf die A75, welche uns direkt zum Viaduc De Millau führt. Die 2460 Meter lange Brücke über den Tarn wurde 2004 für den Verkehr freigegeben und ist wirklich ein imposantes Bauwerk. Die Maut für das höchste Bauwerk Frankreichs befindet sich mit 38 € auch in Schwindel erregenden Höhen.

Fleury, ein kleiner Ort am Meer, liegt zwischen Narbonne und Beziers. Vom Stellplatz (5 €) aus erreichen wir das Meer in wenigen Minuten, so dass wir endlich einen ausgedehnten Spaziergang mit Kimi unternehmen können.Auch unser Sammelkörchen füllt sich hier am Strand mit allerlei Bastelmaterial.

Den ganzen Tag über begleitet uns ein kräftiger Wind, welcher jedoch zum Abend hin nachlässt. Doch das ist leider die Ruhe vor dem Sturm. In der Nacht frischt der Wind extrem auf, so dass für mich an Schlaf nicht zu denken ist. Mal schauen ob wir heute weiter fahren können.

Sigean (07.11.21-08.11.21)

Da es nur ca. 40 km bis zu unseren Freunden Patricia und Frank ist, wagen wie die Fahrt für unseren geplanten Besuch. Die beiden Leben in einer Gartenhaussiedlung, welche in Frankreich auch als Hauptwohnsitz genutzt werden darf. Eine interessante Art zu Wohnen, doch uns wäre es auf Dauer zu klein.

Da Patricia eine ausgezeichnete Köchin ist, werden wir den ganzen Tag mit leckerstem Essen verwöhnt. Zur Verdauung spielen wir ein wenig Pétanque, da bei dem herrschenden Wind nicht an einen Spaziergang zu denken ist. Auch Kimi versteht sich die meiste Zeit recht gut mit dem kleinen Chupie.

In der Hoffnung dass der Wind bis zum nächsten Morgen nachlässt, verbringen wir eine recht ruhige Nacht vor der kleinen Wohnsiedlung.

La Tallada d'Emporda

Der Wind hat am Morgen ein wenig nachgelassen, so dass wir uns für die Weiterfahrt nach Spanien entscheiden.

Nach einem kleinen Frühstück geht es los. Wir steuern den Stellplatz in La Tallada an , welchen wir nach ca. 3 Stunden Fahrt erreichen. Der Platz bietet für 11 € zwar nichts, außer Wasser, doch zum Sonne genießen und Boule spielen reicht es vollkommen. Es hat zwischenzeitlich 20 Grad und herrlichen Sonnenschein,so dass wir einen entspannten Nachmittag auf diesem ruhigen Platz verbringen.

Natürlich darf ein Spaziergang ins kleine Örtchen nicht fehlen. Schöne alte Häuser, eine kleine Kirche und viele bellende Hunde , mehr hat das Zuhause der ca. 500 Einwohner nicht zu bieten. Aber egal - wir freuen uns auf eine ruhige Nacht ohne Wind.

La Selva del Camp (09.11.21-10.11.21)

Nach einer ruhigen, windstillen Nacht geht es weiter in Richtung Süden. Als Zielhafen haben wir Playa y Fiesta in der Nähe von Cambrils festgelegt.

Wir kommen zügig und ohne große Probleme an Barcelona vorbei und schauen dann nochmals im Internet, welche Plätze hier angeboten werden.

Wir entscheiden uns, den kleinen Platz für 10 Mobile in La Selva del Camp anzufahren. Er bietet für 5 € alles inklusive - das wollen wir uns anschauen.

Bei der Ankunft muss man die örtliche Polzie anrufen, welche relativ schnell angefahren kommt. Sie nimmt die Personalien auf, kassiert die Gebühr und öffnet die Schranke. Wir fühlen uns somit von Anfang an sicher auf diesem kleinen Plätzchen. Die Stellplätze sind nicht besonders groß, doch da man auch hinter dem Wohnmobil sitzen kann ist es ausreichend. Wir genießen die Sonne, haben einen netten Plausch mit den Nachbarn und machen uns dann auf in die kleine Altstadt.

Schmale Gassen durchschlängeln den Ort und erinnern ein wenig an Italien. Viele alte Gebäude sind gut erhalten und dienen heute als Wohn- und Geschäftsgebäude. Ein riesiges altes Kloster befindet sich im oberen Teil des Ortes. Leider ist eine Besichtigung nur am Freitag möglich. In einer kleinen Bar genießen wir unser erstes spanisches Bier.

Auch für Kimi ist hier einiges geboten. Direkt am Platz befindet sich ein Hundeauslaufgehege. Hier kann er ohne Leine flitzen und mit anderen Hunden seinen Spaß haben.

Am Abend wird der Kochlöffel geschwungen. Dianafisch, aus dem Supermarkt direkt gegenüber,  mit frischem Gemüse - Lecker!

Peniscola (10.11.21-12.11.21)

Nach einer ruhigen Nacht geht es recht früh weiter in Richtung Peniscola. Hier soll es einige Stellplätze geben, so dass wir diese uns noch unbekannte Stadt einmal besuchen wollen.

Wir fahren zunächst den Camping La Volta an, was uns ein wenig ins Schwitzen bringt. Denn je weiter wir in den Platz hineinfahren, um so niedriger werden die Bäume und um so schwieriger wird das Wenden. Doch Jochen schafft es nach einigen Wendemanövern die Ausfahrt wieder zu erreichen. Zum Glück! Denn auf diesem engen Platz hätte ich keine Nacht bleiben wollen.

Ca. 300 Meter entfernt liegt auch schon der nächste Campingplatz. Auch hier, auf dem CP Vizmar, gibt es einen Bereich mit niedrigen Bäumen. Doch glücklicher Weise wurde im Einfahrtsbereich an die höheren Wohnmobile gedacht. Der veranschlagte Preis von 12,50 € all. incl ist ok. Der Platz liegt in Stadt- und Strandnähe. Einkaufsmöglichkeiten sind auch gut per Rad zu erreichen. Was wollen wir mehr. Hier bleiben wir 2 Nächte stehen.

Am ersten Tag unternehmen wir einen Spaziergang an den ca. 300 Meter entfernten Strand. Doch wieder einmal macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, denn Wind und hohe Wellen erwarten uns. Aus der Ferne können wir die Burg erkennen, doch der Weg ist zu weit für Kimis kurze Beine.

Somit machen wir uns am zweiten Tag per Fahrrad auf den Weg dorthin.

Die Altstadt war früher eine Burg und ist heute eine der meist besuchten Orte in Spanien. Hier reiht sich Restaurants, Hotels und kleine Geschäft eng aneinander und man kann nur erahnen, welche Menschenmassen im Sommer hier entlang flanieren.

Zurück am Platz fängt es wieder einmal an zu regnen, so dass wir den Rest des Tages im Wohnmobil verbringen müssen.

Xeraco (12.11.21-19.11.21)

Heute geht es weiter nach Xeraco . Hier haben wir für eine Woche einen Platz gebucht und sind gespannt, ob die im Netz verbreiteten positiven Stimmen wirklich zutreffen.

Der Stellplatz liegt in Xeraco Platja, ca. 500 Meter vom Stand entfernt. Bereits beim Buchen haben wir uns für eine große Parzelle entschieden, so dass das Einparken kein Problem ist. Den Fahrradträger müssen wir trotzdem abbauchen, da er in den Fahrweg ragt und die Gefahr, dass er übersehen wir, zu groß ist.

Der erste Lauf mit Kimi führt uns, vorbei am nahe gelegenene Supermarkt, zum Strand, welcher um diese Jahreszeit nur noch mäßig besucht wird. Endlich haben wir einen Fundort für Seebälle entdeckt, so dass wir mit gut gefüllten Taschen zum Womo zurückkommen und Jochens Projekt in Nesselbach nichts mehr im Wege steht. Doch nicht nur Seebälle finden sich am Strand, auch Plastikmüll in alles Größen liegt hier verteilt. Auch in Spanien muß bzgl. Müllvermeidung noch sehr viel passieren.

Der Stellplatz wurde wunderschön angelegt und ist top gepflegt. Eine kleine Bar mit Restaurant, Waschmaschinen, Pool - alles da, was das Herz begehrt. Auch Spaziergänge mit Kimi sind von hieraus kein Problem. Bei einem Lauf in Richtung Berge entdecken wir einen kleinen "Zoo" mit freilaufenden heimischen Tieren. Schweine, Ziegen, Esel, Pferd und Kuh - alles lebt hier in ärmlichen und ein wenig verwahrlosten Verhältnissen zusammen. Gleich in der Nähe befindet sich ein kleiner Wehrturm und natürlich begeistert mich wie immer die herrliche Vegetation. Auf unseren Spaziergängen entdecken wir die Folterpflanze. Eine schnellwachsende Kletterpflanze mit impossanten Früchten, welche leider nicht essbar sind.

Den Hauptort Xeraco erreicht man mit dem Fahrrad in ca. 10 Minuten. Hier finden wir einen großen Supermarkt, mit leckerer Fischtheke. Da werden wir sicherlich während unseres Aufenthalts öfter zugreifen.

Auf dem Weg zum Supermarkt kommen wir an einem großen, an der Strasse gelegenen Tümpel vorbei. Hier tummeln sich 100te von Schildkröten in jeglicher Größe. Wirklich ein Schauspiel diese Rotwangen Schmuckschildkröten zu beobachten.

Eine Woche auf diesem wirklich schönen Stellplatz sind genug, da die Umgebung leider nicht viel zu bieten hat. Da auch das Wetter nicht besser zu werden scheint, entscheiden wir uns für die Weiterfahrt nach Mazzaron auf unseren Überwinterungsplatz. Sind wir einmal gespannt, was uns in den nächsten 3 Monaten erwartet.

Mazarron Camping Las Torres (19.11.2021-???)

Nach über 3 Stunden Fahrt erreichen wir unseren Campingplatz in den Bergen nahe Puerto de Mazarron. Leider ist auch hier das Wetter nicht überragend, doch meckern hilft nicht. Es wird schon nicht 3 Monate so bleiben.

 

Unser Stelplatz liegt wie immer auf dem eigentlichen Fußballfeld. Dieses wird zwischenzeitlich für große Wohnmobile als Platz genutzt und bietet eine herrliche Aussicht auf Meer und Berge. Leider können wir erst am zweiten Tag unser eigentliches "Zuhause" beziehen, doch bei dem immer wieder einsetzenden Regen haben wir eh keine Chance draußen zu sitzen. Bei einem Spaziergang über den Platz stellen wir schnell fest - es hat sich nichts verändert.

Da hier ja nicht jeden Tag etwas berichtenswertes passiert, werde ich nicht jeden Tag einen Blogeintrag machen. Die weiteren Einträge werden in verschiedene Kategorien eingeteilt, so dass jeder für sich entscheiden kann, was ihn interessiert.

 

- Campingplatz und sein Drumherum

- Ausflüge

- Einkaufen und Essen

- Pflanzen und Tiere

Camping Las Torres und sein Drumherum

Der Campingplatz gehört sicherlich nicht zu den modernsten hier in Spanien, doch hat er seinen gewissen Charme.

Es ist immer wieder spannend wenn ein neuer Camper auf den Sportplatz einparkt. Da die Menschen meist länger als einen Tag bleiben, freuen wir uns über nette Zeitgenossen, welche auch gerne mal ein Pläuschen halten.

In diesem Jahr war es für 2 Wochen besonders schön. Eine junge Familie mit drei aufgeweckten und ganz netten Kinder richtete sich mit Ihrem riesigen Wohnwagen auf dem Sportplatz ein. Für diese Zeit war Leben auf dem Platz und es war immer eine Freude die 3 beim Spielen zu beobachten. Beim Gespräch mit den Eltern erfuhren wir, dass sie für ein Jahr in Europa unterwegs sind. Elternzeit machts möglich. Nicht nur der Mut mit drei kleinen Kindern dieses Abenteuer zu wagen hat uns beeindruckt, auch die liebevolle Art, wie die junge Familie miteinander umgeht (es gab nie ein lautes Wort), wie diesen Kindern Werte vorgelebt werden, war etwas besonderes. Hier könnten sich so manche konsumberauschte Erwachsene etwas abschauen.

- Weihnachten

Eigentlich war unser Plan, Weihnachten unter den Teppich zu kehren. Wieder ohne die Familie in warmen Gefilden feiern - darauf hatten wir keine Lust. Doch es kam alles anders als geplant.

Bernd, Jutta, Margit und Peter haben uns eingeladen  mit Ihnen den Weihnachtsabend zu verbringen. Da konnten wir natürlich nicht absagen.

Es wurde ein wirklich schöner Abend mit lustigen, aber auch ernsteren Gesprächen. Das Essen, welches Margit und Jutta gezaubert haben , war einfach nur lecker. Auch die Weihnachtsgeschichte, vorgetragen von Jutta, sowie die besinnliche Weihnachtsmusik brachte uns in schöne weihnachteliche Stimmung. Alles in allem ein absolut gelungener Abend, welcher uns gezeigt hat, dass man nicht immer an seinen Plänen festhalten muss.

- Boule oder Petange

Kaum ein Tag vergeht ohne einige Partien Boule zu spielen. Es finden sich immer nette Mitspieler, so dass wir auch immer wieder neue Menschen kennenlernen. Eine lange Zeitspanne spielen wir täglich gegen zwei Franzosen. Es geht immer lustig zu und da wir meistens gewinnen, werden wir am nächsten Tag wieder herausgefordert. Denn Boule ist der Nationalsport in Frankreich - Verlieren gegen Deutsche grämt die Beiden schon sehr.

Nach fast 3 Monaten hat sich eine feste Truppe zusammen gefunden. 4 Franzosen (Annett, Yves, Jean-Claude, Antoiane) und wir beiden treffen uns täglich um 14 Uhr an der Boulebahn. Wenn einer einmal keine Zeit oder Lust hat, findet sich immer schnell Ersatz. Auch vom Wetter lassen wir uns nicht beeindrucken. So lange es nicht in Strömen regnet werden die Kugeln über die Bahn gerollt.

Bouleturnier 17/18.02.2022

Jedes Jahr ein willkommenes Highlight ist das große Turnier für alle Boulebegeisterten. Auch in diesem Jahr hat die holländische Truppe die Organisation übernommen. 32 Frauen und Männer haben sich angemeldet und bei herrlichstem Sonnenschein starten Morgens um 10 Uhr die ersten Spiele. Nicht nur die Boulebahnen, sondern auch Wege und Spielplatz, dienen als Spielflächen. Bei jedem Spiel wird neu durchgemischt, so dass es immer spannend bleibt, mit welchem Spielpartner man in die nächte Runde startet. Nach insgesamt 6 Spielen, welche über 2 Tage verteilt sind, wird mit Hilfe eines Computerprogramms der Sieger ermittelt. Am Nachmittag findet im kleinen Lokal die Siegerehrung mit gemütlichem Beisammensein statt.

Es hat auch in diesem Jahr sehr viel Freude gemacht, auch wenn wir nicht gewonnen haben. Das Beisammensein und die Gemeinschaft ist wichtiger als jeder Preis.

Unsere tägliche Gassirunde mit Thea und Fey

Im Dezember hat sich ein niederländisches Ehepaar mit ihrem kleinen Hund auf dem Fußballplatz nieder gelassen. Nach anfänglichem Gebell von Kimi und Fey entwickelte sich schnell eine Freundschaft zwischen den Beiden, so dass Thea und ich uns täglich um 10 Uhr zur täglichen Gassirunde treffen. Nicht nur den Hunden macht dieser Spaziergang Spass, auch Thea und ich finden immer ein gutes Gesprächsthema, so dass uns nie langweilig wird.

Da die Hunde immer frei laufen dürfen, hat Kimi viel dazu gelernt. Er kommt zwischenzeitlich auch mit großen Hunden klar, doch die Leine darf nicht im Wege sein.

Gleich hinter dem Zaun des CP treffen wir jeden Morgen unsere "grossen Freunde". Die beiden Hunde leben auf dem Grundstück des angrenzenden Hauses und werden dort nicht sonderlich gut versorgt. Wir denken die Besitzer verlassen sich auf die Fütterung durch die Gäste des Campingplatzes. Gerne bringen wir den beiden jeden Morgen so manche Leckerei vorbei und werden immer mit großer Freude und Aufregung erwartet. Kimi und Fey beobachten die Fütterung sehr geduldig, denn sie wissen, dass auch für sie immer etwas übrig bleibt. Diese beiden lieben Tiere werde ich sehr vermissen und hoffe, dass sie bei unserem nächsten Besuch noch gesund und munter auf mich warten.

Ausflüge

-Puerto de Mazarron

Das für uns naheliegendste Ausflugziel ist der Hafen von Mazarron. Mit dem Fahrrad erreicht man das Meer in ca. 5 Minuten über eine wenig befahrene Strasse. Da es immer berab geht, freut man sich schon auf den Rückweg. Doch mit EBikes ist das heute kein Problem mehr.

Am Hafen selbst findet man sehr viele Restaurants und Bars, nette kleine Geschäfte sowie große Supermärkte. Am Sonntag findet hier immer der riesige Wochenmarkt statt, welchen wir gerne für den Gemüseeinkauf nutzen.

Auch in diesem Jahr wurde vor einem kleinen Geschäft eine wunderschöne Weihnachtsgrippe aufgebaut. Es wurden dort so viele liebevolle Details versteckt, dass man sich nicht satt sehen kann.

- Am Meer entlang nach Bolnuevo

Rein theoretisch könnte man am Strand entlang bis nach Bolnuevo laufen. Entlang der verschiedenenen Strandabschnitte Playa del Mojon, Playa de la Reya, Playa de Bahia gelangt man nach Bolnuevo. Dieser Teil von Mazarron ist bekannt durch seine winderodierten Felsformationen, welche wirklich eine Besichtigung wert sind.

- Sierra Espuna

Das ca. 40 km nördlich gelegene und 18.000 Hektar große Gebirge war wirklich einen Besuch wert. Der Ausblick an verschiedenen Punkten ist einfach nur atemberaubend. Das kleine Städtchen Aledo, welches mitten in den Bergen liegt, konnten wir leider nur kurz besuchen. Es war bitterkalt und extrem windig, so dass wir den intensiveren Besuch verschieben.

Wer gerne wandert und wem das Überwinden von einigen Höhenmetern nichts ausmacht, findet hier ein herrliches Gebiet um stundenlang durch die Natur zu streifen. Wärmere Kleidung und festes Schuhwerk sind jedoch Voraussetzung.

-Catagena

Wenig Tage vor Weihnachten bringen wir liebe Menschen in die Nähe von Murcia, da sie dort einen Leihwagen in Empfang nehmen können und die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sicherlich ein ungewolltes Abenteuer werden würde.

Auf dem Rückweg entscheiden wir uns für einen Stop in Catagena. Wir haben die große Hafenstadt zwar schon öfter besucht, doch in der Vorweihnachtszeit soll es etwas ganz Besonderes sein - sagt man.

Es erwartet uns eine liebevoll geschmückte Altstadt mit einem großen Zelt, in welchem die Weihnachtskrippe mit vielen Details aufgebaut wurde. Auch sonst gäbe es viel zu entdecken, doch mit Kimi ist dies leider nicht möglich. Viele Menschen, volle Strassen - das ist nicht seine Welt. Vielleicht schaffen wir es während unseres Aufenthalts nochmal hierher zu fahren um die geschichtlichen Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Dann allerdings ohne Kimi.

- Sagrado Corazon de Jesus

In ca. 15 Fahrradminuten entfernt finden wir eine Jesusstatue, welche schützend die Hände über Puerto de Mazarron ausbreitet. Auf der Anhöhe bietet sich ein herrlicher Blick auf das Merr, als auch die Stadt selbst. Der steile Anstieg lohnt sich wirklich um hier einige Minuten Inne zu halten und die Ruhe und den Ausblick zu geniessen.

- Schlangenbucht

Mit dem Auto gelangen wir in 20 km Entfernung zu Schlangenbucht. Noch vor 2 Jahren konnte man hier kostenlos mit dem Wohnmobil stehen und die herrliche Aussicht auf das Meer genießen. Durch die Palmen und den schönen Sandstrand hatte es etwas karibisches. Das hat sich jedoch absolut geändert. Ein großer Teil der Fläche wurde bearbeitet um das Parken und Übernachten für Wohnmobile möglich zu machen. Somit drängen sich hier, meißt recht große Fahrzeuge, eng aneinander. Wir möchten uns den Zustand des Untergrundes bei Regen gar nicht vorstellen. Unser Übernachtungsplatz wäre es nicht.

Den kleinen Ausflug lassen wir um blauen Haus in Calnegre ausklingen, wo wir wieder einmal leckerst verköstigt werden.

Einkaufen und Essen

Leckereien gibt es hier mehr als genug. Laßt Euch überraschen.

Pflanzen und Tiere

Die Tier und Pflanzenwelt hier in Mazarron ist eher karg und steinig. Der Campingplatz selbst ist mit einigen blühenden Pflanzen aufgehübscht. Auch sind die Orangenbäume schön anzusehen und die Früchte äußerst schmackhaft. Die Landschaft um den Platz besteht zum größten Teil aus Stein und Geröll. So manches Pflänzlein kämpft sich durch den harten Boden und erfreut uns bei unserer täglichen Gassirunde.

In regelmäßigen Abständen zieht eine riesige Schaf- und Ziegenherde direkt am Platz vorbei. Ein herrliches Schauspiel, bei welchem wir uns fragen: Wo sind Hirte und Hunde? Diese Tiere finden ihren Weg selbstständig und vererben Ihr Wissen an die nächste Generation.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlassen wir am 24.02.22, nach über 3 Monaten, den CP Las Torres. Es wird Dinge geben, welche uns sehr fehlen werden. Die herrlichen Spaziergänge mit Thea und Fey, das tägliche Boulespielen mit lieb gewonnenen Menschen und so manch anderes werden wir sicherlich vermissen. Jedoch freuen wir uns auch auf neue Eindrücke und Erlebnisse. Hoffen wir, dass das Wetter auf unserer Rückreise mitspielt und wir noch so manch schönen und sehenswerten Ort erleben dürfen. Doch eines ist sicher: Wir werden wieder kommen!

Los Alcazares (24.02.2022-28.02.2022)

Recht früh nehmen wir nochmals Abschied von unseren lieben Freunden und machen uns auf den Weg nach Los Alcazares. Den Stellplatz dort haben wir schon vor 2 Jahren besucht, so dass wir wissen was uns erwartet. Nach 1 Stunde Fahrt treffen wir gegen Mittag hier ein und uns wird ein wirklich schöner Platz mit viel Sonne zugewiesen. Leider macht sich die Sonne während unseres Aufenthaltes sehr rahr, doch dafür meldet sich ein kräftiger Wind zu Wort. Draußen sitzen bleibt uns somit die meiste Zeit verwehrt. Doch Jammern hilft nicht, denn durch den Angriff Russlands auf die Ukraine, steht der Blick ins Handy oder den Fernseher an erster Stelle. Es ist sehr traurig, dass die Welt ein so sinnloses Blutvergießen nochmals erleben muss.

Wenn es wettertechnisch möglich ist, laufen wir mit Kimi zum Strand und schauen den Wassersportlern zu. Sie genießen den Wind in vollen Zügen und zeigen so manches Kunststück. Der Weg zum Strand zeigt jedoch nicht nur die blühende Seite Spaniens, auch der Umgang mit dem anfallenden Müll wird einem hier wieder einmal bewußt. Berge an Bauschutt und sonstigem Unrat wird achtlos am Wegesrand abgeladen.

Auch mit dem Fahrrad versuchen wir die Promenade zu erkunden, doch der Wind stellt sich uns mit aller Kraft in den Weg. Trotz Elektrounterstützung ist das Vorankommen sehr schwer. Hoffentlich verschlägt es uns nochmals hierher, denn den von Kunstobjekten gesäumten Radweg am Meer entlang, möchte ich gerne einmal bis zum Ende fahren.

L'Alqueria de la Comtessa (28.02.22-01.03.22)

Nach gemütlichem Frühstück und ausgiebigem Einkaufen machen wir uns auf den Weg in Richtung Oliva. Hier, in ca. 200 km Entfernung, soll es einen netten kleinen Stellplatz geben.

Tja, was soll ich sagen: Der Platz ist so speziell, dass wir uns hier für eine Nacht einbuchen. Mitten im Industriegebiet, auf einer betonierten Fläche, hinter einem hässlichen Zaun, ohne jegliches Grün befindet sich der Platz für ca. 20 Fahrzeuge. Die Betreiberin ist sehr sehr nett und bietet in einer kleinen Bar Getränke an. Diese Möglichkeit der Zusammenkunft wird hier fleißig genutzt, denn trotz der wirklich häßlichen Umgebung ist der Platz gut gefüllt.

Zu Fuß erreichen wir den Radweg von Oliva nach Gandia in wenigen Minuten. Eine schöne Möglichkeit für eine Gassirunde mit Kimi. Auf dem Weg dorthin entdecken wir wieder Massen an Müll. Einfach schrecklich!

Den Radweg haben wir vor 2 Jahren schon einmal für einen herrlichen Ausflug genutzt. Auch in diesem Jahr erwarten uns wunderschöne Orangenplantagen.

Auf dem kleinen Stellplatz selbst kehrt am Abend recht schnell Ruhe ein. Morgen geht es auf jeden Fall weiter und eines ist sicher: Diesen Platz besuchen wir nie wieder!

San Rafael del Rio "Spätzle Fritz" (01.03.22-02.03.22)

Recht zeitig geht es am Morgen weiter. Wir haben Peniscola als Ziel ins Auge gefasst, da es uns dort auf der Hinreise gut gefallen hat. Doch ein Aufenthalt dort wird uns leider verwehrt, da die Plätze komplett überfüllt sind. Die Möglichkeit noch einen Platz zu ergattern sehen wir beim "Spätzlefritz". Dieser Stellplatz ist unter den Campern berühmt, und so entscheiden wir uns dies einmal für eine Nacht anzusehen.

Als wir am frühen Nachmittag ankommen werden wir vom netten Platzwart eingewießen und können den folgenden Trubel in Ruhe beobachten. Am späten Nachmittag ist der Platz samt Sportplatz voll mit reiselustigen Campern. Unser Versuch die Küche zu testen scheitert an der Betreiberin des Lokals. Auch ein Bier wird uns nicht vergönnt.

Jetzt waren wir einmal hier und wissen, dass wir diesen Platz nur noch zur Not anfahren werden.

Salitja Agrobotiga Mas Bes (02.03.22-03.03.22)

Die Abreise beginnt beim Spätzlefritz pünktlich um 7 Uhr. So sind auch wir früh auf den Beinen und der Strasse.

Nach 300 km gen Norden erreichen wir den Bauernhof Mas Bes. Wir haben diesen durch Zufall im Campercontakt entdeckt und sind sofort begeistert. Der Stellplatz ist sehr schön angelegt und bieter für 5 € Strom sowie V/E. Auf dem Bauernhof selbst finden wir einen kleinen Hofladen mit allerlei Leckerein, ein sehr hübsches Museum sowie die Möglichkeit die Tiere des Bauernhofs zu besuchen.

Hier kann man es wirklich aushalten! Diesen Platz werden wir sicherlich wieder anfahren!

Fleury (03.03.22-04.03.22)

Nach einer kurzen aber ruhigen Nacht (die Kühe sind doch recht zeitig wach) verlassen wir bei herrlichem Sonnenschein diesen wunderschönen Ort. Es geht weiter in Richtung Fleury, Departement Aude. Wir kennen bereits den anderen Platz hier vor Ort und wollen heute einmal den Platz hinter dem Camping Municipal testen. 

Schon bei der Ankunft sind wir begeistert. Zu dieser Jahreszeit gestalten sich die Plätze sehr großzügig und direkt vom Platz aus führt ein schöner Spazierweg zum Strand. Leider sind wir zu Zeit des ankommenden Wassers unterwegs, so dass wir den eigentlichen Strand nur mit nassen Füssen erreichen könnten. Somit lassen wir es lieber und genießen die letzten Sonnenstrahlen vor dem Wohnmobil. Der Platz füllt sich bis zum Abend hin mit Wohnmobil aus allen Nationen.

In der Nacht werden wir durch unsere Alarmanlage geweckt. Doch glücklicher Weise hat kein böser Mensch, sonder nur der starke Wind einen Fehlalarm augelöst. Diese Problem müssen wir unbedingt beheben lassen.

Der Rest der Nacht verläuft ruhig und ein herrlicher Sonnenaufgang begrüßt den neuen Tag.

Peyre en Aubrac (04.03.22-05.03.22)

Da die Heimat ruft geht es auch heute weiter in Richtung Deutschland. In Peyre en Aubrac (Departement Lozere) finden wir einen Stellplatz in einem ganz kleinen Ort. Für 5 Euro darf man hier übernachten und die herrliche Aussicht genießen. Das Wetter lädt ist nicht besonders einladend, so dass wir nur einen kleinen Rundgang durch das Dorf unternehmen. Duschen, kochen, stricken und was einem so einfällt lässt den Rest des Tages schnell vergehen. Für eine Nacht und 5 € ist dieses Fleckchen Erde absolut in Ordnung.

Molinet (05.03.22-06.03.22)

Nach einer kalten Nacht, werden wir mit Raureif begrüßt und spüren hier zum ersten Mal den Winter. Wir halten uns somit nicht mehr lange auf und machen uns auf Nach Molinet. Den kleinen Ort haben wir schon auf der Hinreise besucht, so dass wir wissen was uns erwartet.

Bei herrlichem Sonnenschein unternehmen wir einen schönen Spaziergang am Canal Lateral a la Loire . Wir treffen auch den Biber wieder, welchen wir schon im November beobachten konnten. Am Abend gönnen wir uns nach Monaten wieder einmal eine Pizza. Die Pizzeria befindet sich nur wenige Schritte vom Stellplatz entfernt, so dass die Pizza auch noch heiß auf den Tisch kommt. Tja, wir sind in Frankreich - wirklich lecker geht anders. Aber egal! War schön mal wieder nicht kochen zu müssen!

Auch hier erwartet uns ein wunderschöner Sonnenaufgang. Schauen wir mal, wie weit wir heute kommen.

Charmes (06.03.22-07.03.22)

Wir steuern den Platz in Boulgneville an, doch sind enttäuscht. Das kleine Lokal ist geschlossen, Wasser ist abgestellt und auf alleine stehen haben wir auch keine Lust. Somit geht es, nach einem Spaziergang um den See, weiter nach Charmes. Hier soll es angeblich noch Wasser und Strom geben. Doch leider haben wir die Rechnung ohne die Gemeinde gemacht. Alles abgestellt! Somit müssen wir heute sparsam sein!

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Kommentare: 1
  • #1

    Ferdinand, Thea en de kleine Fay (Freitag, 25 Februar 2022 04:37)

    Met veel plezier jullie verslag gelezen en genoten van de prachtige foto’s ☺️�
    Groetjesssssss van ons 3tjesss